Grundschule Christphorus Kärlich

Veröffentlicht am: 1. Januar 2018

Trainer: Dr. Angela Döbert

Ein Artikel von Dr. Angela Döbert

Da meine Tochter die zweite Klasse der Christophorus Grundschule in Kärlich besucht, liege ich der Klassenlehrerin Frau Wagner natürlich schon länger in den Ohren und bringe das Thema, Empathietraining in der Schule zu etablieren zum x-ten Mal bei Elternabenden auf den Tisch. Umso überraschter war ich, als ich durch die Leiterin Frau Simons-Eger gebeten wurde, die zweite Klasse  einmal in der Woche in Empathie unterrichten zu dürfen.

Auch hier habe ich mich und mein Konzept zuerst dem Kollegium vorgestellt, bevor ich mich freitags morgens in die Höhle der Löwen gestürzt habe. Ich wurde sehr freundlich im Stuhlkreis empfangen und die 13 Kinder der zweiten Klasse waren nicht nur eine sehr interessierte, sondern auch hoch konzentrierte Zuhörerschaft, so dass die ersten Stunden wie im Flug vergingen. In dieser Klasse ist der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund verhältnismäßig gering, aber auch hier konnten ethnisch bedingt deutliche Unterschiede in der mimischen Ausprägung gesehen und den Mitschülern erklärt werden.  Das von mir ausgearbeitete Konzept sah vor, dass ich mit den Kindern ähnlich dem Mimikresonanz®-Basic-Training die Primäremotionen anhand von Videos und Photos erarbeite und dann in Blanko-Gesichts-Vorlagen übertragen, in denen die Kinder die Augenbrauen, Augengröße, Faltenbildung und Veränderung von Kinn, Mund und Nase einzeichnen konnten und das immer im Vergleich zu den bisher erarbeiteten Emotionen. Die Kinder gingen mit viel Spaß an die Sache heran und meisterten den READ-14-Test hervorragend. Und irgendwie ist das Projekt nie zu Ende gekommen und läuft wie selbstverständlich weiter. Schon lange halte ich mich nicht mehr an die Vorlagen des Basic- und Professional-Trainings, da im Stundenverlauf viele Fragen aufkommen und Sachverhalte geklärt werden müssen. Inzwischen ähneln die Stunden mehr einem großen Resonanzkreis, in dem der ressourcenschonende Umgang erlernt und erarbeitet wird. Ein riesen Erfolg für unser Projekt und eine noch größere Chance für die Kinder, die davon profitieren dürfen.