Lietzensee-Grundschule

Veröffentlicht am: 23. Januar 2019

Trainer: Nina-Luisa Scharff

Vereinsmitglied und Mimikresonanz-Trainerin Nina-Luisa Scharff und ihre Praktikantin Mia Schmid gaben am 23.01.2019 über vier Schulstunden ein Empathie-Training in der Klasse 3a der Grundschule am Lietzensee. Der Vormittag sollte den Kindern einen wertschätzenden Umgang mit ihren eigenen sowie den Emotionen ihrer Mitschüler und Familienmitglieder näherbringen.

Gestartet wurde morgens mit dem gemeinsamen Singen des Empathie Songs von Maik Baum. Danach durften die SchülerInnen im großen Stuhlkreis anhand der Karten der „Gefühlskonferenz“ ihre Stimmung, mit der sie in die Schule gekommen waren, zeigen und etwas über ihren Morgen erzählen. Als nächstes wurden im Plenum sieben der zwölf Primäremotionen besprochen und ihre jeweiligen Funktionen erarbeitet. Hierzu pinnten die Trainerinnen jede der Basisemotion einzeln an die Tafel und die Kinder erschlossen sich durch Nachahmen der abgebildeten Gesichtsausdrücke, um welche Emotion es sich handelt. Voller Eifer griffen die Kinder das Angebot auf, ein Erlebnis zu den jeweiligen Emotionen zu schildern. Wichtig war die Einsicht, dass es keine „negativen“ oder „positiven“ Emotionen gibt, sondern „angenehme“ und „unangenehme“ – da jede Emotion eine wichtige Funktion für den Körper besitzt, auch wenn sie sich nicht so gut anfühlt.

Als nächstes stand das Spiel „Würfel Stille Post“ auf dem Stundenplan, welches von den SchülerInnen mit großer Begeisterung aufgenommen und gespielt wurde. Mit nicht weniger Interesse und vor allem Freude am Erraten der Emotionen durften dann die Kinder in Kleingruppen ihre Erkennungsfähigkeit beim “Gefühlsfeuerwerk“ austesten. Abschließend beschrieben die SchülerInnen bei der Übung „Meine Gefühle, deine Gefühle“ („Was wünsche ich mir von anderen, wenn ich mich … fühle?“ – „Was kann ich tun, wenn sich ein anderer … fühlt?) einen für sie stimmigen Umgang mit eigenen und fremden Emotionen.

In der Feedbackrunde wurden dann die neu gewonnenen Erkenntnisse über die eigenen Gefühle und die der anderen von der Klassenlehrerin und den Schülern gesammelt und für  den zukünftigen Schulalltag Wünsche und Verhaltensvorschläge abgleitet. Zum Abschluss stimmten alle gemeinsam noch einmal den Empathie Song an, auch dieser hat den Kindern so gut gefallen, dass sie ihn ihren Klassenalltag integrieren wollen.

Gerade in einer Zeit, in der der Schulalltag von Inklusion verschiedener Kulturen geprägt ist, sei das Erkennen und Verstehen von kulturbergreifend gleicher mimischer Signale für die Kinder enorm wichtig, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, findet auch die Klassenlehrerin der 3a, FrauRohrmann. Sie beobachtet oft, dass es zu Auseinandersetzungen auf dem Schulhof kommt, weil Kinder aus unterschiedlichen Herkunftsländern sich sprachlich (noch) nicht verständigen könnten, und vermutet, dass sich durch Empathieförderung bei Kindern vieles im Schulalltag zum Positiven verändern könnte.

Für sie ist Mimikresonanz eine adäquate Möglichkeit, den Aggressionen, die aus Unsicherheiten und Missverständnissen entstehen, entgegenzuwirken und den Kindern einen wertschätzenden und offenen Umgang miteinander zu erleichtern.